Wenn das Turnier SHS Holstein International seine Tore öffnet, dann stehen die Zeichen auf Finale! Mit der internationalen Veranstaltung wird dem reitenden Nachwuchs in Schleswig-Holstein eine ganz besondere Bühne für ihre gefeierten Saisonabschlüsse geboten. Bei sieben Etappen haben sich die Junioren des Jahrgangs 2001 aus den Leistungsklassen 4 und 5 in Viereck und Parcours für das Highlight im Oktober empfohlen. Nun sind die Sieger gekürt.
Eröffnet wurde das Finale des LVM Cups, der 2019 sein zehnjähriges Bestehen feiert, mit der Dressur in den Holstenhallen von Neumünster. Elf junge Athletinnen waren angetreten, eine setzte sich mit Abstand an die Spitze: Marie Holtfreter vom Garstedt –Ochsenzoller Reit- und Fahrverein. Die 14-Jährige präsentierte in der Dressurprüfung der Klasse L die erst sechsjährige Stute Dancing Daylight NRW und wurde für die vorbildliche Darstellung mit der Traumnote 8,8 belohnt. Kommentator der Prüfung war Reitmeister Dolf-Dietram Keller und der schwärmte: „Du hast ein sehr qualitätsvolles Pony, das Du sehr korrekt vorgestellt hast. Die Lektionen wurden sicher und blitzsauber ausgeritten. Insgesamt eine sehr frische und dynamische Vorstellung.“ Die sympathische Siegerin strahlte: „Dancing Daylight ist noch so jung, ich wollte mit ihr einfach nur eine sichere Runde absolvieren und jetzt habe ich gewonnen. Ich bin überglücklich.“ Als Ehrenpreis hatte die LVM Versicherung vier Karten für das Dressurstadion am Samstag und Sonntag beim CHIO in Aachen 2020 ausgelobt. Marie Holtfreter freut sich schon jetzt: „Das ist ein richtig cooler Preis. Wir sind ganz begeistert.“ Den zweiten Platz im Finale belegte Liv Malin Heite von der Reitgemeinschaft Gestüt Heidberg mit ihrem schicken Rapphengst Nanho Black S und einer 8,3 vor Chiara Sophie Graage (Ostholst. RV Malente Eutin), die mit ihrem Hannoveraner Wallach Cardeur eine 7,7 erhielt.
Zum Sieg geflogen
Im Finale des LVM Cups Springen ging es spannend und rasant zu. Sieben Athleten hatten sich für das Stechen der Stilspringprüfung der Klasse L qualifiziert. Nane Clausen (RuFV Oestl. Karrharde/Medelby) und ihre Hannoveraner Stute Clintera waren als höchstbewertetes Paar (8,6) ins Stechen gestartet – Kommentator Dirk Ahlmann hatte nach der ersten Vorstellung geurteilt: „Das war ein sehr gelungener Ritt und Du hast ein sehr gutes Auge für den Parcours.“ Und auch im Finale behielt die Sportlerin die Nerven und absolvierte den Parcours wieselflink. Alles sah nach dem Gesamtsieg aus – doch dann kam Esther Bichmann vom Reitclub Damp mit ihrem siebenjährigen Holsteiner Wallach Habbo als letzte Starterin. Sie brauste über die Hindernisse, verlor sogar ein Bügel, war aber nicht zu stoppen, unterbot die Zeit von Nane Clausen um wenige Hundertstel und setzte sich in Bestzeit an die Spitze.
„Ich kenne mein Pferd“, schnappte die 17-Jährige anschließend nach Luft. „Deshalb habe ich weiter Gas gegeben. Habbo würde mich nie im Stich lassen.“ Auch Esther Bichmann erhielt für ihren Finalsieg vier Karten für das CHIO in Aachen – dieses Mal natürlich für das Springstadion und war außer sich vor Freude: „Ich nehme meine Mutter und meine Schwester mit, die mich immer unterstützen. Ich bin der LVM Versicherung wahnsinnig dankbar, genauso wie dem Veranstalter vom Turnier SHS Holstein International. Es ist unglaublich, was hier alles auf die Beine gestellt wird, um uns ein unvergessliches Erlebnis zu bereiten.“ Hinter der zweitplatzierten Nane Clausen belegte Mika Matthias Sternberg (Allg. RFV Ahrenlohe) mit seinem Holsteiner Wallach Cospario den dritten Rang.
Johanna Marheineke, Referentin für Landwirtschaft und Pferdezucht und -sport bei der LVM Versicherung, war nach dem Finale begeistert: „Sowohl in der Dressur als auch im Springen haben wir hochkarätigen Sport gesehen. Dank der Einlaufprüfungen haben sich die jungen Athleten in der aufregenden Atmosphäre der Holstenhallen deutlich wohler gefühlt als im vergangenen Jahr. Ein großes Kompliment möchte ich den beiden Kommentatoren Dolf-Dietram Keller und Dirk Ahlmann aussprechen. Sie sind individuell auf jeden Reiter eingegangenen und haben versucht, allen Teilnehmern Tipps für die Arbeit zuhause mitzugeben. Das war wirklich hervorragend.“